Habe ich ein Burnout?

Habe ich ein Burnout

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Hast du ein Burnout?

Fühlst du dich dauerhaft müde, körperlich und seelisch erschöpft? Hast du das Gefühl, du hast so viel Stess, dass dir alles schon zu viel wird?

Dann hast du dich wahrscheinlich schon einmal gefragt, ob du an einem Burnout leidest oder dich dorthin entwickelst.

Unser Alltag wird mehr und mehr von Hektik und Stress geprägt. Ständig sind am „Machen und Schaffen“ – vergessen auf Pausen oder wir haben vielleicht gar keine Zeit kurz mal zu verschnaufen. Stress an sich ist nichts Schlechtes – wenn wir jedoch chronischen Stress erleben und diesen auch als negativ und überfordernd bewerten, kann es zu einem Problem werden.

Der Begriff Burnout ist schon seit vielen Jahren in aller Munde. Was ist tatsächliche damit gemeint? Und wie kommt es zu einem Burnout? 

In diesem Beitrag möchte ich dir erklären, wie sich ein Burnout entwickelt. Am Schluss bekommest du von mir ein paar einfache Fragen, die du dir zu diesem Thema stellen kannst. 

So entwickelt sich ein Burnout

Am Beginn des Burnouts steht oft die Anpassungsstörung! (erfahre hier mehr zum Thema)

Bei entsprechender Prägung und bestimmten Umständen ist man dann auch gefährdet, ein Burnout zu entwickeln! Wie das geht, möchte ich dir jetzt erklären.

Die Entwicklung eines Burnouts verläuft häufig in Phasen.

Zu Beginn ist man für etwas begeistert, engagiert – man brennt dafür – daher kommt auch der Name.

Aufgrund dieser Begeisterung kommt es – bei entsprechender Prägung – ganz automatisch zu verstärktem Einsatz in der Arbeit und damit vernachlässigt man oft mal die eigenen Bedürfnisse. Das führt dazu, dass der Köper dauerhaft stressbelastet ist und gleichzeitig viel zu wenig Erholung und Ruhe bekommt, die er wiederum brauchen würde, um in Balance und leistungsfähig zu bleiben.

Entsprechend dem biopychosozialen Modell, das meine Arbeitsgrundlage darstellt, sind nun schon einmal 2 Ebenen – die körperliche und auch die psychische negativ beeinflusst. 

Innere Stressoren wie z.B. ein Perfektionismus, oder Ängste, Fehler zu machen, zu scheitern, nicht gut genug zu sein,…. verstärken das noch. Und anstatt sich zu erholen, wirft man sich ganz automatisch noch mehr in die Arbeit. Das führt dazu, dass die körperlichen Energieressourcen immer mehr und mehr aufgebraucht werden. 

Das ist die Phase, in der wir Ärzte und Psychotherapeuten eine Anpassungsstörung diagnostizieren würden.

Der Körper schickt in dieser Phase schön häufig jede Menge Warnsymptome. Schlafstörungen, Verdauungsstörungen, Tinnitus, Bluthochdruck, Magenbeschwerden, Muskelverspannung (Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Kieferschmerzen) sind nur die häufigsten. 

Aber auch auf psychischer Ebene kommt es zu Problemen. 

Rückzug, depressive Verstimmungen, leichtere Gereiztheit, Gedankenkreisen und Konzentrationsstörungen sind Beispiele für typische, mildere Symptome. 

In dieser Phase wäre es schon ganz wichtig, sich Unterstützung zu holen, doch die Prägungen der Betroffenen machen dies sehr schwer. Der Fokus liegt viel zu sehr auf “Leistung erbringen” und so werden diese Warnsymptome oft gar nicht wahrgenommen oder als unbedeutend und unwichtig abgetan.

Häufig ist in dieser Phase der Burnoutentwicklung durch das eigene Verhalten auch schon das soziale Umfeld beeinflusst. Rückzug und Gereiztheit führen hier häufig zu Konflikten. Somit gibt es auch auf der dritten Ebene des biopsychoszialen Modells, der sozialen Ebene, Probleme

All diese Bedingungen verstärken sich im Negativen, so dass der Betroffene immer angespannter wird und es ihm auch immer schlechter geht. Aufgrund der tief angelegten Prägungen wird er aber nicht das tun, was er bräuchte – sich erholen und Pausen machen. 

Er wird sich ganz automatisch noch weiter in Arbeit stürzen und damit entsteht ein Teufelskreis, der die körperlichen Ressourcen immer mehr aufbraucht.

Solange der Betroffene ausreichend Anerkennung für seine Leistungen bekommt, geht das lange recht gut. Jede Anerkennung, jeder Erfolg führt dazu, dass ich die psychische Ebene wieder stabilisiert und das wirkt sich dann meistens auch auf die soziale Ebene aus.

Die kritische Phase

Durch die chronische Stressbelastung reduziert sich die Leistungsfähigkeit. Die Konzentrationsfähigkeit sinkt, Fehler passieren. Das führt dann häufig dazu, dass die Anerkennung von außen weniger wird oder es vielleicht sogar stärkere Kritik gibt, die dann, aufgrund des immer dünner werdenden Nervenkostüms, zu starken Kränkungen führen kann.

Auf der körperlichen Ebene entwickeln sich durch die chronische Stressbelastungen  – oft völlig unbemerkt – Folgeerkrankungen, die im schlimmsten Fall zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen können. 

Angstzustände, Panikattacken bis hin zu massiven existentiellen Ängsten, sowie Phänomene wie Derealisation und Depresonalisation treten auf der psychischen Ebene auf. 

Auf der Gefühlsebene entwickelt sich mehr eine innere Leere und die hohe Anspannung wird als starke innere Unruhe erlebt. 

Am Ende des Burnouts steht die Erschöpfungsdepression

Nach und nach erschöpfen sich die Energiereserven. Der Köper wird müde und hat einfach keine Kraft mehr. Das Nervenkostüm wird dünner und dünner, Ängste sind in dieser Phase häufig die einzigen Gefühlen, die noch wahrgenommen werden können, dafür massiv. Sonst herrscht innere Leere bis hin zur kompletten schweren Depression. 

Das ist dann der Zeitpunkt, wo manche Betroffenen das erste Mal wirklich merken, dass sie ein Burnout haben. Wenn es allerdings so weit gekommen ist, dann ist der Körper wirklich erschöpft und krank und dann kann es sehr lange dauern, bis man – wenn überhaupt – den Gesundheitsstatus und die Leistungsfähigkeit von früher wieder erlangt. 

Jetzt zur wichtigsten Frage: Hast du ein Burnout?

Sei bitte ehrlich zu dir selbst und beantworte dir die folgenden Fragen:

Hast du dich in diesem Artikel wieder erkannt? 

Könnte es sein, dass du dich auf dem Weg in ein Burnout befindest?

Oder kennst du jemanden, auf den diese Beschreibung zutrifft?

Lies dir gerne auch den meine Checkliste vom Blogartikel “Bist du gefährdet ein Burnout zu entwickeln” durch, wenn du mehr wissen möchtest.

Ja, ich glaube, dass ich ein Burnout habe

Dann hol dir bitte rasch therapeutische Unterstützung bei einem Arzt oder Psychotherapeuten deines Vertrauens! 

Gerne kann auch ich dich im Rahmen eines Ich-Projekts bei der Therapie deines Burnouts untertstützen. 

Nein, ich habe kein Burnout

Wenn deine Antwort nein lautet, kannst du dich entspannen!

Ich rate dir dann, vor allem, wenn du stressbelastet bist, gut auf deine Gesundheit auf allen Ebenen zu schauen! 

Dr. Eva Brunegger Profilbild

Dr. Eva Brunegger 
Ärztin, Psychotherapeutin, Coach

"Krisensicher durchs Leben wandern...

... mit einem gesunden Körper, gesunden Beziehungen und
psychischer Flexibilität"

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