Burnout – Bist du gefährdet ein Burnout zu entwickeln? Mach den Test!

Blogartikel Burnout - bist du gefährdet

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Burnout – ein oft verwendeter Begriff, doch was steckt dahinter? Wie kann es sein, dass jemand bis zur Erschöpfung arbeitet, ohne es zu merken? Welche tief liegenden Muster führen zur Entstehung eines Burnouts? Stelltst du dir manchmal die Frage, ob du betroffen bist?

In diesem Artikel:

  • Lernst du eine neue, tiefergehende Sichtweise auf das Thema Burnout kennen
  • Kannst du herausfinden, ob du gefährdet bist, ein Burnout zu entwickeln
  • Bekommst du 7 hilfreiche Tipps, wie du ein Burnout verhindern kannst

Burnout - Eine tiefergehende Betrachtungsweise

In der modernen Psychotherapie und Schematherapie gehen wir davon aus, dass bestimmte „Lebensthemen“ in Form von Schemas in unserem Gehirn angelegt sind. Beim Thema Burnout geht es hauptsächlich um ein Schema, das unter folgenden Begriffen bekannt ist: „überhöhte Standards, unerbittliche Ansprüche, übertrieben kritische Haltung“

In bestimmten Lebensphasen oder Situationen kann es nun sein, dass ein angelegtes Schema „getriggert“ wird, also durch meist unbewusste Prozesse aktiviert wird. Wenn es stark aktiviert ist, können wir nur schwer sehen, dass wir gefangen sind in einem automatischen Programm. Was wir fühlen, denken, wie wir handeln und mit anderen Menschen agieren erscheint uns dann so normal, dass wir gar nicht erst auf die Idee kommen, dies alles zu hinterfragen.

Das Problem mit den überhöhten Standards

Und da liegt nun die Krux. Das Schema, also das Programm „überhöhte Standards“, treibt uns immer wieder an weiterzumachen. Immer noch mehr zu leisten. Und weil wir durch unsere Leistungen meistens auch belohnt werden, merken wir dabei gar nicht, wie uns die Kräfte ausgehen. Nach und nach werden wir körperlich müde – bis zur kompletten körperlichen und geistigen Erschöpfung, dem Burnout.

Man kann sich das so vorstellen: durch das ständig beschäftigt sein, ständig im Tun sein, sind wir automatisch abgelenkt von unserer Gefühlswelt. Und dann nehmen wir auch wichtige Gefühle, die uns auf unsere Bedürfnisse hinweisen, nicht wahr. Wir sind dann „kopfgesteuert“. Das kann sehr lange so dahinlaufen und führt zu chronischen Stressbelastungen.

Damit unser Kopf nun endlich kapiert, dass wir auch einmal Pause brauchen, setzt der Köper vermehrt „Zeichen“. Das sind körperliche Folgeerscheinungen der Stressbelastung. Darunter fällt alles mögliche. Typischerweise psychosomatische Symptome, Schlafprobleme, Ängste, Panikattacken, Gereiztheit, Depressionen.

Das Problem ist nun, dass wir durch dieses Schema so programmiert sind, dass wir dies einfach nicht wahrnehmen können. Es geht ja schließlich genau darum, immer weiter zu leisten.

Wie entwickelt sich das Schema?

Wenn man etwas gut macht, dann bekommt man Lob und Anerkennung dafür und das tut unserem Selbstwert gut. Das kennen wir alle. Und genau dieselbe Erfahrung haben wir auch schon als Kind gemacht. Wenn nun auch noch die Umstände so waren, dass zum Beispiel Leistung in der Familie ein wichtiges Thema war und von uns als Kind viel erwartet wurde, zuhause oder auch später in der Schule, dann hatten wir eine gute Chance dieses Schema zu entwickeln.

Eine andere Variante ist, dass wir uns als Kind tief im Innern sehr unsicher gefühlt haben oder große Ängste hatten zu versagen. Indem wir dann alles besonders gut und richtig, ja fast schon perfekt gemacht haben, waren dann die Ängste nicht mehr zu spüren. Die Bestätigung für erbrachte Leistung auf der einen Seite sowie das super-angenehme Gefühl keine Angst zu spüren wirken nun unglaublich verstärkend, sodass unser Gehirn lernt: Leiste viel, dann bist du etwas wert!

Und das wird dann auch so umgesetzt und immer wieder wiederholt, sodass es als Muster ganz automatisch im Gehirn abgespeichert wird. Leider geht das alles auf Kosten von Spiel, Spaß, Spontanität und Entspannung.

Wie du das Schema erkennst

  • Du bist sehr ehrgeizig
  • Du bist perfektionistisch
  • Du denkst häufig ganz automatisch, wie du Dinge möglichst schnell und effizient erledigen kannst
  • Du hast einen engen Zeitplan
  • Du hast immer etwas zu tun
  • Wenn du einmal Pause hättest, dann fallen dir viele Dinge ein, die noch zu erledigen wären und du hast den Drang, dies auch gleich zu tun
  • Du kannst schwer „abschalten“
  • Deine Gedanken drehen sich darum, was du alles zu tun hast
  • Du machst wenig Pausen
  • Wenn du einmal nichts zu tun hast, wirst du sehr unruhig und hältst die Ruhe kaum aus
  • Du vermeidest unstrukturierte Situationen
  • Manchmal vermeidest du es, schwere Aufgaben zu übernehmen
  • Manchmal hast du Ängste, es nicht zu schaffen oder zu versagen
  • Menschen weisen dich darauf hin, dass du sehr viel leistest, doch du findest das „ganz normal“
  • Wenn dir alles zu viel wird, stellst du dein ganzes Leistungsverhalten in Frage

Je mehr dieser Fragen du mit ja beantworten kannst, umso stärker ist das Schema bei dir ausgeprägt.

Dann sind vielleicht auch folgende Tipps für dich hilfreich:

7 Tipps, wie du ein Burnout verhindern kannst:

  • 1. Mach dir in einem ersten Schritt bewusst, dass du ein Schema „überhöhte Standards“ in dir tragst und dieses aktiviert ist. Denke daran, dass dein Denken, Fühlen und Handeln durch ein „Programm“ gesteuert wird. Dieses Programm verfolgt das Ziel, immer mehr leisten zu müssen, damit dein Selbstwert stabilisiert wird und tief lauernde Unsicherheiten und Ängste nicht gespürt werden.
  • 2. Beginne, dieses Schema zu verstehen.
  • 3. Hinterfrage alle Aussagen, die du oben mit „ja“ beantwortet habst und überlege dir, wie das Leben wäre, wenn das nicht zutreffen würde.
  • 4. Mach dir klar, dass dein Selbstwert nicht nur von deinen Leistungen abhängt!
  • 5. Traue dich, Gefühle wie Unsicherheit und Angst zuzulassen und anzunehmen – es wird vielleicht etwas ungewohnt sein, aber es wird dir nichts passieren. Gefühle kommen und gehen auch wieder und haben häufig mit der aktuellen Situation gar nicht so viel zu tun.
  • 6. Versuche, dir vorzustellen, du hättest dieses Schema nicht – gibt es Tätigkeiten, die du dann vielleicht gar nicht mehr ausüben würdest? Wäre dein Leben dann vielleicht stressärmer?
  • 7. Überlege dir, wie du mehr Spiel, Spaß, Spontanität und Entspannung in dein Leben bringen kannst.

Versuche es einfach! Wage den Versuch und beobachte die Veränderungen in dir, deinem Leben und deinem Umfeld.

Dr. Eva Brunegger Profilbild

Dr. Eva Brunegger 
Ärztin, Psychotherapeutin, Coach

"Krisensicher durchs Leben wandern...

... mit einem gesunden Körper, gesunden Beziehungen und
psychischer Flexibilität"

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